Die Aktion am 35. Snow Polo World Cup St. Moritz geht weiter – 2. Tag
JetSet Sports

Die Aktion am 35. Snow Polo World Cup St. Moritz geht weiter – 2. Tag

26. Januar 2019
2020 views
0 Kommentare
9 minuten gelesen
Credits: Snow Polo World Cup St. Moritz, Foto: Gralla

– Schnee, Sonne und Nervenkitzel für die Polofans aus aller Welt –

St. Moritz, 26. Januar 2019. Unerwartet hohe Temperaturen und prächtiger Sonnenschein wärmten am Samstag die Zuschauer auf den Tribünen. Vor der ersten Polopartie sahen diese eine aussergewöhnliche Show des «Sarhadchi Cavalry Teams» aus Aserbeidschan, die auf ihren Karabach Hengsten akrobatische Kunststücke zeigten und von einer anmutigen Tanzgruppe begleitet wurden. Auf der Piazza mischten sich VIPs mit Einheimischen und Gästen aus der ganzen Welt, die das einzigartige Ambiente des Engadins genossen und sich standesgemäss an Royal Salute Whisky und Perrier Jouët Champagner erfreuten.

Der zweite Tag des Snow Polo World Cup St. Moritz startete mit einem etwas ungewöhnlichen ersten Spiel zwischen Melissa Ganzis Team «Badrutt’s Palace» und dem Team «Azerbaijan Land of Fire». Die Turbulenzen begannen bereits vor dem Anpfiff der Partie, als Isidro Strada vom Team aus Aserbaidschan krankheitsbedingt nicht spielen konnte. Ersetzt wurde er von Thomas Winter, einem der momentan besten deutschen Polospielern. Dies war auch der Grund, dass die Aziris mit einem Vorteil von 11⁄2 Goals starteten. Auf den ersten Blick hatte die Auswechslung keinen Einfluss auf das Spiel, da sie den Torreigen eröffneten und zuversichtlich weiterspielten.

Aber das Glück ging in dem Moment aus, als Adrian Laplacette Jr., der 6 Goal Eckpfeiler und Spieler mit dem höchsten Handicap des Teams, sich am Ohr verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte. Martin (Min) Podesta jr. ersetzte ihn und ein Tor wurde aufgrund der Handicap Differenz abgezogen. Podesta und das gesamte Team aus Aserbaidschan kämpften tapfer, aber der Spielfluss und die Geschlossenheit fehlten, obwohl in der Folge einige brillante Aktionen von Elchin Jamalli, Agustin Kronhaus und dem Publikumsliebling Thomas Winter folgten.

In der Zwischenzeit fand Alejandro Novillo Astrado aus dem Team «Badrutt’s Palace» zu seiner Topform. Er war überall auf dem Platz anzutreffen, schoss Tore und verhinderte mit grossem Einsatz Tore der Mannschaft aus Aserbaidschan. So stand am Ende des zweiten Chukkas ein knapper Vorsprung von 4-21⁄2 für das Team «Badrutt’s Palace» auf der Anzeigetafel.

Und als ob ein Drama nicht reichte, folgte im dritten Chukka bereits das nächste. Novillo Astrada stürzte und es bestand der Verdacht auf einen gebrochenen Arm. Aber glücklicherweise trug er «nur» eine schwere Prellung davon und konnte weiterspielen. Beide Teams schenkten sich in der Folge nichts und spielten leidenschaftlich auf. Kein Team wollte verlieren und dadurch das morgige Finale verpassen. So stand es am Ende 5-31⁄2 für das Team «Badrutt’s Palace».

Im vierten und letzten Chukka legten beide Teams ihr gesamtes Können in die Waagschale. Aber es war an Melissa Ganzi, der einzigen Frau auf dem Spielfeld, ihr Team dank eines Tores auf die Siegerstrasse zu führen. Kurz darauf folgte nach einem Fehler von Thomas Winter ein weiteres von Novillo Astrada, welches das Schicksal der Aziris definitiv besiegelte. Und so nahm das Team «Badrutt’s Palace» nach einem epischen, 11⁄2 Stunden dauernden Kampf den «Maserati Cup» mit einem Schlussstand von 7-3 1⁄2 nach Hause und trifft morgen dort auf das Team «Maserati».

In der zweiten Begegnung des Tages spielte Maserati gegen den Vorjahressieger Cartier um die Deutsche Bank Wealth Management Challenge Trophy. In der sehr flüssig gespielten Partie rangen beide Teams auch um den ersehnten Platz im Finalspiel von Sonntag. Von Beginn weg machte das erfahrene Britische Duo – Chris Hyde, der seinen 8. Sieg am Snow Polo St Moritz im Blick hat, gemeinsam mit Topspieler Max Charlton – deutlich, dass es auf Sieg spielte, obwohl Maserati bereits mit einem halben Tor Vorsprung aufgrund der Teamhandicaps aufs Feld geritten war. Beide deckten den 10-goaler Ausnahmespieler Juan Martin Nero und vermochten je ein Tor zu schiessen. Der Grundstein für Maseratis Herausforderung war gesetzt. In der Folge waren die Ride-offs hart und das Spiel schnell, doch Nero stellte sicher, dass Cartier immer am Ball blieb. So endete das erste Chukka mit nur eineinhalb Toren Differenz zum Zwischenstand von 31⁄2 zu 2. Im zweiten Chukka lief der Franzose Robert Strom zu Hochform auf: er schoss zwei Tore und tänzelte um die Spieler in den roten Shirts, als wären es Slalomstangen. Die Spannung stieg in der zweiten Spielhälfte deutlich an – die Sieger aus dem Jahr 2018 waren noch nicht bereit, den Sieg aufzugeben. Nero verschoss anfänglich einige Penalties, um dann den ersten von zwei Bällen in einem unglaublichen Schlag aus 50 Yards zwischen den beiden Torpfosten zu versenken. Im letzten Chukka, es stand 71⁄2 zu 5 zugunsten von Maserati, ging es um alles. Dank eines leichten Penalties aus 30 Yard Entfernung verringerte Nero den Rückstand weiter. Als noch 11⁄2Minuten zu spielen waren und der Weg zum Tor frei, schien es, als ob Nero doch noch den Sieg für Cartier sichern würde. Doch Charlton, in seiner unverkennbaren Art, zauberte einen Schlag scheinbar aus dem Nichts heraus, vereitelte so Neros Torchance und sicherte so Maserati seinen Platz im Finalspiel des Snow Polo World Cup St. Moritz. Die Partie endete mit 71⁄2 zu 6 Toren.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Snow Polo World Cup St. Moritz tritt eine Frau das Finalspiel an: Melissa Ganzi, Captain des Teams Badrutt’s Palace Hotel wird gegen Maserati, die Sieger aus dem Jahr 2017, antreten. Das Spiel um die begehrte Cartier Trophy beginnt am Sonntag um 14:15 Uhr. Um 12 Uhr, im kleinen Final, spielen Cartier und Aserbaidschan Land of Fire um den La Martina Cup.

Die Frage in aller Munde liegt auf der Hand: wird Melissa Ganzi die erste Spielerin, die den Snow Polo World Cup gewinnt oder sichert sich Chris Hyde seinen achten Titel auf dem St. Moritzer Schnee? Man darf gespannt sein!

Snow Polo und die Evviva Polo St. Moritz AG

Polo auf Schnee wurde als Weltpremiere erstmals 1985 in St. Moritz gespielt. Seither steht St. Moritz am letzten Januarwochenende immer im Zeichen des Snow Polo World Cups. 2014 haben bekannte Exponenten der Schweizer Polo Szene die Evviva Polo St. Moritz AG gegründet und mit der Gemeinde St. Moritz einen langjährigen Vertrag geschlossen, um so die Fortführung des Snow Polo World Cup St. Moritz nachhaltig zu sichern. Der Verwaltungsrat setzt sich zusammen aus Dr. Piero Dillier (Präsident), Reto Gaudenzi (Vizepräsident und CEO) und Arndt Küchel. Mitglieder des Advisory Board sind Dr. Thomas Rinderknecht und Peter A. C. Blum, Managing Director ist Jürg Reinger. Durchgeführt wird das Turnier in enger Zusammenarbeit mit einem eingespielten Team aus lokalen Hotels, Unternehmen und Fachspezialisten, der Gemeinde und ihrer See Infra AG.

Weitere Infos unter www.snowpolo-stmoritz.com

Snow Polo World Cup St. Moritz 2019 – Teams, 26 January 2019:

Team Cartier
1 Marc Ganzi +2 USA
2 Grant Ganzi +3 USA
3 Tito Gaudenzi +2 SUI
4 Juan Martin Nero +10 ARG

Team Azerbaijan Land of Fire
1 Elcin Jamalli +2 AZE
2 Agustin Kronhaus +3 ARG/AZE
3 Adrian Laplacette Jr. (replaced due to injurie by Martin (Min) Podesta +7 ARG
4 Thomas Winter +3 GER

Reserve
Ali Rzaye +0 AZE
Amil Namazov +0 AZE

Team Badrutt’s Palace Hotel
1 Melissa Ganzi +0 USA
2 Alejandro Novillo Astrada +8 ARG
3 Alfredo Bigatti +8 ARG
4 Juan Bautista Peluso +0 ARG

Team Maserati
1 Robert Strom +5 FRA
2 Zhanna Bandurko / Valery Mishchenko +0 RUS
3 Max Charlton +6 ENG
4 Chris Hyde +5 ENG

Umpires
Olivier Ellis Head Umpire GBR
Tim Keyte Umpire NZL
Marcelo Garrahan Umpire ARG

Copyright: SNOW POLO WORLD CUP ST. MORITZ, Fotos: fotoSwiss.com/giancarlo cattaneo, Tony Ramirez/www.imagesofpolo.com, Gralla

Michaela Etzel
Michaela Etzel https://www.jetset-media.de

2859 Artikel
0 Kommentare

Kommentierung nicht möglich, deaktiviert.