Das Gletscherschauspiel HANNIBAL auf dem Rettenbachgletscher in Sölden
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Das Gletscherschauspiel HANNIBAL auf dem Rettenbachgletscher in Sölden

20. April 2022
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Lawin Torren: Hannibal (Gletscher Sölden, 21.4.2017) http://esel.cc/Hannibal_LawinTorren | Foto: http://eSeL.at

Eine Inszenierung von Hubert Lepka | Lawine Torrèn

Freitag, 22. April 2022  |  19.30 Uhr  |  Sölden  | Rettenbachgletscher

Hannibal ist eine Provokation in mehrerlei Hinsicht. 218 v. Chr. unternahm der Mann aus Karthago den Versuch, mit 60.000 Leuten aus halb Europa, halb Afrika und mit 36 Elefanten die damals wie heute respekteinflößenden Alpen zu überqueren. Das Unternehmen entstand aus Verzweiflung, Wut über nicht enden wollende Sticheleien der Römer in Spanien, einem Kernland der seefahrenden Karthager. Vertragsverletzungen hier, Überfälle dort.

Das Ziel der Römer war es, Karthago zu zermürben. Sie rechneten aber nicht mit Hannibal und seinem genialen Gespür für Leute, Führung und mit seinem Glück. Als er jedoch dann vor Rom stand, zögerte dieser Hannibal erst einen Moment, dann einen weiteren Moment und kehrte zuletzt einfach um. Die Römer konnten es nicht fassen. Sie wähnten sich tot, doch nun war Hannibal abgezogen.

Das Gletscherschauspiel HANNIBAL auf dem Rettenbachgletscher in Sölden

Hannibal © Jürgen Skawan

Von da an gab es nur noch eins: Hass, ewigen Hass auf Karthago und sein Idol. „ceterum censeo karthaginem esse delendam“ beantragte Cato bei jeder Gelegenheit, „Übrigens meine ich, dass Karthago zerstört werden muss.“ Und ein gewisser Scipio konnte sein Glück kaum fassen, als er in der Schlacht bei Zama Hannibal schlagen durfte. Heute kennt ihn keiner mehr, doch auch Hannibal sollte nicht ewig leben. Die Römer hetzten ihn bis nach Kleinasien, dorthin, wo er seinem Leben in der Fremde selbst ein Ende bereitete.

Diese „Lebensgeschichte“ eines tragischen Helden bildet das erzählerische Rückgrat des vielleicht größten Freiluft-Theaters der Alpen. Der Text von Joey Wimplinger wird von Harald Krassnitzer gesprochen und verwoben mit der dramatischen Filmmusik von Peter Valentin. Karthago-TV berichtet live.

Wer die Inszenierung von Regisseur Hubert Lepka je erlebt hat und mit der Titelfigur mitfieberte, mitjubelte und mitlitt kommt wieder, um eine unvergleichliche Inszenierung in einem 6 Kubikkilometer großen hochalpinen Raum zu erleben, mit dutzenden Pistenbullys als Elefanten, hunderten Skifahrer*innen, Tanz, Fallschirmen, Schauspiel, Helikoptern, Skidoos, Motocross und Flugzeugen. Die überwältigende Naturkulisse, und alles was darin geschieht, ist jedoch eng verbunden mit einer Erzählung, die pro Vorstellung bis zu 8000 Zuschauer in ihren Bann zog. Sorgfältig choreographiert, minutiös inszeniert und perfekt organisiert treten über 300 Darsteller*innen auf eine Bühne aus Eis und Schnee, spielt das Wetter seine eigene Rolle, sorgen die Bergbahnen für Transport und Verpflegung und für ein unvergessliches Erlebnis.

Hannibal wurde im April 2001 uraufgeführt und hat sich seither zu einem großen Erfolg entwickelt. Rund 75.000 Zuschauer haben es seither in 14 Vorstellungen erlebt. 2022 spielt Hannibal im 21. Jahr. Die Naturkulisse für das Gletscherschauspiel bildet der intensiv als Skigebiet genutzte Rettenbachferner hoch über Sölden. Dort befinden sich die tausenden Zuschauer auf dem flachen Areal vor der Seilbahnstation (2668 m) auf die Schwarze Schneide (3300 m). Als Besucher gelangt man am besten mit ÖBB und Bus über die Gletscherstraße dorthin.

Das Gletscherschauspiel HANNIBAL auf dem Rettenbachgletscher in Sölden

Senatswahl mit Elephant Pollux © Ernst Lorenzi

Die Geschichte

218 v. Chr. überquerte Hannibal, begleitet von einem farbenprächtigen Heer aus 60.000 Afrikanern, Kelten, Spaniern, tausenden Pferden und 37 Elefanten, in nur zehn Tagen den Alpenhauptkamm und überraschte die Römer in Italien. Trotz Überlegenheit verzichtete Hannibal auf Rom. Ein Verzicht mit Konsequenzen: Dem Zögern folgte der Untergang der nordafrikanischen Metropole Karthago. Rom wurde zur Blaupause unserer westlichen Welt, Karthago versank in Bedeutungslosigkeit.

HANNIBAL – Gletscherschauspiel

Freitag 22. April 2022, Beginn 19.30 Uhr

Tickets: https://www.soelden.com/hannibal-gletscherschauspiel

Produzenten: Sölden, Red Bull, Künstlernetzwerk Lawine Torrèn

Initiator: Ernst Lorenzi

Idee und Regie: Hubert Lepka

Text: Joey Wimplinger

Musik: Peter Valentin

Choreografie: Donna Jewell

Video: Stefan Aglassinger

Lichtdesign: Frank Lischka

Pyroeffekte: Christian Czech

Kostüme: Janett Sumbera

Bauten: Bergbahnen Sölden

Produktionsleitung: Klaudia Gründl de Keijzer

Kreation: Lawine Torrèn

© 2001 – 2022

Copyright Fotos: siehe Bilder

https://lawinetorren.com/hannibal-22

Michaela Etzel
Michaela Etzel https://www.jetset-media.de

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